Stress

Hans Selye (1907-1982), Begründer der modernen Stressforschung, beschreibt Stress als eine „unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Form der Beanspruchung“ (1971).

Weiters unterscheidet er zwischen „positivem“ (Eustress) und „negativem Stress“ (Dysstress).

Was also für den einen stimulierend und herausfordernd ist, belastet den Anderen bzw. macht ihn krank.

Ebenso individuell, wie wir den Begriff Stress umgangssprachlich verwenden – von alltäglichen Ärgernissen angefangen, über traumatisierende Erlebnisse in der Kindheit, über Diskussionen mit dem Partner, Frustration am Arbeitsplatz, sexuelle Probleme, die Geburt eines Kindes usw., reagiert auch unser Körper.

Neue Forschungsergebnisse belegen, dass chronischer Stress nicht nur

  • die Infektanfälligkeit erhöht
  • die Wundheilung verzögert
  • die Schlafqualität beeinflusst
  • das Osteoporose-Risiko erhöht
  • die Entstehung von Adipositas (Fettleibigkeit) fördert
  • das Diabetes-Risiko erhöht
  • das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung erhöht
  • die Schmerztoleranz reduziert
  • zu sexueller Unlust bzw. Erektionsproblemen führen kann
  • Zyklusstörungen bedingt
  • Störungen des intestinalen Mikrobioms begünstigt (= Gesamtheit aller Keime, die den Darm besiedeln)
  • zu einem erhöhten Risiko für Alzheimer anderen Demenzformen führt

Zentrale Schaltstelle unserer „Stressreaktion“ ist das Gehirn.

Immer wenn wir uns einer neuen Situation stellen, wird sofort die sogenannte Sympathikus-Nebennierenachse aktiviert und Noradrenalin, sowie Adrenalin aus dem Nebennierenmark ausgeschüttet. Herzfrequenz und Puls steigen, das Gehirn wird vermehrt durchblutet, die Atmung beschleunigt, die Muskulatur angespannt. Wir schwitzen, die Pupillen sind erweitert und wir verfügen kurzfristig über eine erhöhte Schmerztoleranz und Immunkompetenz, sowie eine erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Parallel dazu erleben wir ein „Wechselbad der Gefühle“.

Die Hirnforschung bestätigt, dass Angst das initiale Gefühl ist, dass wir in jeder für uns ungewohnten Situation verspüren.
Alles ist nun für „Kampf“ oder „Flucht“ bereit. Ziel dieser „Stressreaktion“ ist, unser inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ist die Situation unter Kontrolle, werden alle physiologischen Vorgänge sofort gestoppt und aus der initialen Angst ist Freude und Erleichterung geworden.

Sollte die Lösung allerdings auf sich warten lassen, bleiben die entsprechenden Strukturen weiter aktiv und die zweite Stressachse, die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, wird aktiviert. Was nun folgt, ist eine Kaskade an hormonellen Reaktionen. Der Kortikotropin-Releasing-Faktor (CRF) aus dem Hypothalamus bewirkt die Ausschüttung des adrenokortikotropen Hormons (ACTH) aus der Hypophyse, welches dann Kortisol aus der Nebennierenrinde freisetzt.

Kortisol stellt neben Adrenalin das zweite wichtige Stresshormon dar. Es bereitet den Körper auf ein Fortbestehen der belastenden Situation vor.

Wichtig zu wissen ist, dass sowohl die Aktivierung der ersten, als auch der zweiten Stressachse normale physiologische Vorgänge sind und an sich kein Gesundheitsrisiko darstellen!

Unser Gehirn ist aber nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Zielorgan der „Stressreaktion“. Die Stresshormone bewirken, dass ständig Verschaltungen zwischen den Nervenzellen in Abhängigkeit ihrer Nutzung ausbaut bzw. aufgelöst werden. Die Hirnforschung spricht von „neuronaler Plastizität“ (experience dependent plasticity).

 

Quellen:

Hüther G., (2016): „Biologie der Angst – Wie aus Stress Gefühle werden“
Stelzig M., (2013): „Krank ohne Befund“
Dahlke R., (1998): „Krankheit als Weg“
Huber M., (2011): „Viele sein – Ein Handbuch“

Hans Selye (1907-1982), Begründer der modernen Stressforschung, beschreibt Stress als eine „unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Form der Beanspruchung“ (1971).

Weiters unterscheidet er zwischen „positivem“ (Eustress) und „negativem Stress“ (Dysstress).

Was also für den einen stimulierend und herausfordernd ist, belastet den Anderen bzw. macht ihn krank.

Ebenso individuell, wie wir den Begriff Stress umgangssprachlich verwenden – von alltäglichen Ärgernissen angefangen, über traumatisierende Erlebnisse in der Kindheit, über Diskussionen mit dem Partner, Frustration am Arbeitsplatz, sexuelle Probleme, die Geburt eines Kindes usw., reagiert auch unser Körper.

Neue Forschungsergebnisse belegen, dass chronischer Stress nicht nur

  • die Infektanfälligkeit erhöht
  • die Wundheilung verzögert
  • die Schlafqualität beeinflusst
  • das Osteoporose-Risiko erhöht
  • die Entstehung von Adipositas (Fettleibigkeit) fördert
  • das Diabetes-Risiko erhöht
  • das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung erhöht
  • die Schmerztoleranz reduziert
  • zu sexueller Unlust bzw. Erektionsproblemen führen kann
  • Zyklusstörungen bedingt
  • Störungen des intestinalen Mikrobioms begünstigt (= Gesamtheit aller Keime, die den Darm besiedeln)
  • zu einem erhöhten Risiko für Alzheimer anderen Demenzformen führt

Zentrale Schaltstelle unserer „Stressreaktion“ ist das Gehirn.

Immer wenn wir uns einer neuen Situation stellen, wird sofort die sogenannte Sympathikus-Nebennierenachse aktiviert und Noradrenalin, sowie Adrenalin aus dem Nebennierenmark ausgeschüttet. Herzfrequenz und Puls steigen, das Gehirn wird vermehrt durchblutet, die Atmung beschleunigt, die Muskulatur angespannt. Wir schwitzen, die Pupillen sind erweitert und wir verfügen kurzfristig über eine erhöhte Schmerztoleranz und Immunkompetenz, sowie eine erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Parallel dazu erleben wir ein „Wechselbad der Gefühle“.

Die Hirnforschung bestätigt, dass Angst das initiale Gefühl ist, dass wir in jeder für uns ungewohnten Situation verspüren.
Alles ist nun für „Kampf“ oder „Flucht“ bereit. Ziel dieser „Stressreaktion“ ist, unser inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ist die Situation unter Kontrolle, werden alle physiologischen Vorgänge sofort gestoppt und aus der initialen Angst ist Freude und Erleichterung geworden.

Sollte die Lösung allerdings auf sich warten lassen, bleiben die entsprechenden Strukturen weiter aktiv und die zweite Stressachse, die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, wird aktiviert. Was nun folgt, ist eine Kaskade an hormonellen Reaktionen. Der Kortikotropin-Releasing-Faktor (CRF) aus dem Hypothalamus bewirkt die Ausschüttung des adrenokortikotropen Hormons (ACTH) aus der Hypophyse, welches dann Kortisol aus der Nebennierenrinde freisetzt.

Kortisol stellt neben Adrenalin das zweite wichtige Stresshormon dar. Es bereitet den Körper auf ein Fortbestehen der belastenden Situation vor.

Wichtig zu wissen ist, dass sowohl die Aktivierung der ersten, als auch der zweiten Stressachse normale physiologische Vorgänge sind und an sich kein Gesundheitsrisiko darstellen!

Unser Gehirn ist aber nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Zielorgan der „Stressreaktion“. Die Stresshormone bewirken, dass ständig Verschaltungen zwischen den Nervenzellen in Abhängigkeit ihrer Nutzung ausbaut bzw. aufgelöst werden. Die Hirnforschung spricht von „neuronaler Plastizität“ (experience dependent plasticity).

 

Quellen:

Hüther G., (2016): „Biologie der Angst – Wie aus Stress Gefühle werden“
Stelzig M., (2013): „Krank ohne Befund“
Dahlke R., (1998): „Krankheit als Weg“
Huber M., (2011): „Viele sein – Ein Handbuch“